Karawankentunnel – Wissenswertes und Mautgebühren
Der knapp 8 Kilometer lange Karawankentunnel verbindet die österreichische mit der slowenischen Autobahn. Die Strecke wird gerne von Reisenden in Richtung Ljubljana genutzt, da die Fahrtzeit etwa eine Stunde kürzer und die Strecke deutlich weniger anspruchsvoll ist als auf den Alternativrouten. Hilfreiche Informationen zum Karawankentunnel und zu den anfallenden Mautgebühren finden Sie hier.
Wissenswert – Karawankentunnel
Der Karawankentunnel befindet sich an der Grenze von Österreich und Slowenien und verbindet die beiden Länder miteinander. Er ist 7864 Meter lang und führt durch die Karawanken. Diesem Gebirgsstock verdankt der Grenztunnel auch seinen Namen. Der Tunnel wurde zwischen 1986 und 1991 erbaut und verbindet seitdem die Karawanken Autobahn (Österreich) mit der Avtocesta A2 (Slowenien). In Richtung Süden führt die Strecke nach Ljubljana, vorbei an den Orten Jesenice und Rosenbach.
Dank des Tunnels können vor allem größere Gespanne und LKWs die teils sehr anspruchsvollen und bergigen Alternativrouten meiden. Diese Strecken sind aufgrund ihrer Beschaffenheit und Steigung in den Wintermonaten nur für erfahrene Lenker und Lenkerinnen befahrbar. Wer von Villach in Richtung Ljubljana fährt, ist durch den Tunnel außerdem über eine Stunde schneller unterwegs, da er den Gebirgsstock nicht mehr umfahren muss. Daher ist der Karawankentunnel eine beliebte Route bei allen Fahrern, die aus der Alpenrepublik nach Slowenien reisen möchten oder Slowenien auf ihrer Weiterreise durchqueren.
Pro Stunde können etwa 2000 Fahrzeuge durch den Tunnel fahren. Der Karawankentunnel befindet sich allerdings im Ausbau. Seit 2018 wird eine weitere Röhre gebaut, die voraussichtlich im Jahr 2025 für den Verkehr freigegeben werden soll. Diese soll nach ihrer Fertigstellung vorübergehend den gesamten Verkehr übernehmen, während die erste Röhre zur Sicherheit der Autofahrer renoviert wird. Schon zwei Jahre später sollen schließlich beide Röhren zugänglich sein. Im Tunnel gibt es dann keinen Gegenverkehr mehr, da jede Röhre nur noch eine Fahrtrichtung übernimmt. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wird nach dem Vollausbau ebenfalls angepasst. Ab 2027 soll ein Tempolimit von 100 km/h gelten.
Der Vollausbau stand schon damals beim Bau des Karawankentunnels im Raum, allerdings gab es zu dieser Zeit noch wesentlich weniger Verkehr, sodass die Pläne erstmal vertagt wurden.
Natürlich ist der Karawankentunnel nicht der einzige Weg, um von Österreich nach Slowenien zu gelangen. Wenn sich vor dem Tunnel zur Hauptreisezeit im Sommer einmal lange Staus bilden, gibt es einige Ausweichrouten, die Sie alternativ nutzen können. Diese Strecken machen erst Sinn, wenn es zu Verzögerungen von mehr als einer Stunde kommt.
Folgende Ausweichrouten im Umkreis von 40 Kilometern können Sie in diesem Fall nutzen:
- Seebergsattel: Diese Strecke hat eine Steigung von 12 %, ist ganzjährig und auch für Wohnwägen und Reisemobile befahrbar.
- Wurzenpass: Diese Strecke hat eine Steigung von 18 % und ist ganzjährig befahrbar. Wohnmobilen wird von dieser Strecke abgeraten, für Wohnwagengespanne ist das Befahren verboten.
- Loiblpass: Diese Strecke hat eine Steigung von 17 % und ist ganzjährig befahrbar. Verboten ist das Befahren für LKWs, Gespanne und Anhänger über 750 Kilogramm.
- Bundesstraßen und Autobahnen im Dreiländereck: Diese Strecke verläuft zwischen Österreich, Italien und Slowenien. Sie befahren dabei die A 2 Südautobahn/Autostrada 23, die B 83 Kärntner Straße/Strada Statale 13 und die Strada Statale 54.
Sondermautstrecke A 11
Der Bau des Karawankentunnels war aufgrund seiner Lage nicht nur mit einigen technischen und geologischen Herausforderungen verbunden, sondern auch mit einem besonders hohen Kostenaufwand. Dieser beläuft sich bis heute auf über eine halbe Milliarde Euro. Deshalb ist für das Befahren der Strecke von allen Fahrern heutzutage eine Sondermaut zu entrichten.
Wenn Sie die Maut nicht vorab online kaufen, können Sie sie an den Mautstationen entweder in bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Die Möglichkeit der Digitalen Streckenmaut besteht für Sie nur, wenn Sie von Österreich nach Slowenien unterwegs sind, da der Betreiber dann die österreichische ASFINAG ist. Auf dem Rückweg muss die Streckenmaut standardmäßig vor Ort bezahlt werden, da der slowenische Betreiber aktuell noch keine Digitale Streckenmaut für den Karawankentunnel anbietet.
Da der Karawankentunnel mautpflichtig ist, benötigen Sie dafür ab dem Ort St. Jakob keine österreichische Vignette. Stattdessen müssen Sie für die Sondermautstrecke A 11 Mautgebühren bezahlen.
Beachten Sie: Auch als Besitzer einer Vignette kommen diese Mautgebühren auf Sie zu. Die Kosten sind weder bei der österreichischen noch bei der slowenischen Vignette inbegriffen.
Mautgebühr Karawankentunnel
Wenn Sie den Karawankentunnel in Richtung Süden nach Slowenien befahren, bezahlen Sie dafür Mautgebühren beim österreichischen Betreiber ASFINAG. In diesem Fall können Sie die Maut für die Hinfahrt vorab online bei mautpilot.de bezahlen. Ein Ticket für die Hin- und Rückfahrt können Sie auf diesem Wege leider nicht vorab kaufen, da die Gebühren für die Heimreise an den slowenischen Autobahnbetreiber gezahlt werden müssen.
Mautgebühr Karawankentunnel in Slowenien
Da der Karawankentunnel Österreich und Slowenien miteinander verbindet, fallen auf der slowenischen Seite ebenfalls Mautgebühren an. Die Beträge dafür richten sich nach den Vorgaben des slowenischen Autobahnbetreibers DARS. Als Sondermautstrecke ist der Karawankentunnel kein Teil des slowenischen Vignettensystems. Eine einfache Fahrt für Fahrzeuge mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen kostet derzeit 7,60 €.